Lumbini

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Nepal: Lumbini

von HEIKE am 02. DEZEMBER 2011

Sonntag, 06. November 2011 und Montag, 07. November 2011

Nach unserem Wasch- und Relaxtag am Sonntag fahren wir heute Richtung indische Grenze. Wir haben uns entschieden mit einem gemieteten Auto zu fahren und auf den öffentlichen Bus zu verzichten. Die Busfahrten in Nepal gelten als total unsicher und uns Vorbereitung der Fahrt von Pokhara nach Lumbiniwurde von vielen Nepalesen abgeraten mit einem „local bus“ zu fahren. Also nutzen wir gerne das Angebot unseres Hotels und fahren mit dem hoteleigenen PKW.

Unser Ziel ist aber nicht direkt Indien, sondern die kleine Stadt Lumbini, die sich nicht weit von der Grenze entfernt befindet. Dort liegt der Geburtsort von Buddha, der zu den vier "heiligsten buddhistischen Orten" zählt und den wir uns gerne anschauen wollen.

Die anderen drei "heiligsten Orte" für Buddhisten sind der Ort der Erleuchtung, Bodh Gaya, der Ort der ersten buddhistischen Zeremonie, Sarnath, das auch als „Geburtsstätte“ des Buddhismus an sich gilt und der Ort, in dem Buddha gestorben ist, Kushinagar. Diese drei Orte liegen in Nordindien.

Nachdem wir in Pokhara gestartet sind, führt die Straße durch eine wunderschöne Hügellandschaft immer weiter bergab in tiefere Lagen. Wir nähern uns der Ganges Ebene, die eines der am dichtesten bevölkerten und fruchtbarsten Gebiete der Erde ist.

Mönche vor dem Maya Devi TempelDie meisten Menschen in Nepal leben im Terai, der südlichen Provinz Nepals. Sie gilt als Kornkammer Nepals. Die Straße führt überwiegend an großen Reisfeldern entlang, auf denen die Menschen die Ernte einbringen. Wir sehen hier ein völlig anderes Bild von Nepal und es ist faszinierend, dass es nur 150 Kilometer von den höchsten Berggipfeln der Erde bis zur Ebene des Terai sind, das fast schon auf Höhe des Meeresspiegels liegt. Nepal ist ein Land mit einer unglaublich schönen und vielfältigen Natur, gehört aber zu den ärmsten Ländern in Asien.

Gegen 15.00 Uhr erreichen wir unser Tagesziel. Lumbini ist eine Pilgerstätte und besteht eigentlich nur aus ein paar Unterkünften und Restaurants. Am Rande von Lumbini liegt ein riesiger Park, der auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe steht. Wir beeilen uns, denn wir wollen den Park noch heute ansehen. Morgen soll es nach Indien weitergehen. Die Anlage ist sehr weitläufig und wir entscheiden uns, sie mit dem Fahrrad zu erkunden. 

Ashokan Pillar vor dem Maya Devi TempelIm Zentrum des Parks liegt der Maya Devi Tempel, der den genauen Geburtsort von Buddha markiert und zu Ehren seiner Mutter gebaut wurde. Buddha wurde nach heutigen Erkenntnissen hier im Jahre 563 v. Chr. als Königssohn Siddhartha Gautama geboren und verbrachte seine ersten 29 Lebensjahre in Lumbini. Um den Tempel herum meditieren viele Mönche und es herrscht eine stille und friedliche Atmosphäre. Wir genießen die Ruhe und setzen uns eine Weile zu den Mönchen.

Direkt neben dem Tempel befindet sich eine 6,5 Meter hohe Steinsäule, die im Jahre 245 v. Chr. von König Ashoka errichtet wurde. Er war ein großer Anhänger von Buddha und hat rund 250 Jahre nach dem Wirken Buddhas mehrere Orte durch Säulen oder Stupas markiert, die von hoher Relevanz für den Buddhismus sind. Ihm ist es zu verdanken, dass mehrere dieser Orte in jüngster Zeit recht exakt lokalisiert werden konnten, so z.B. auch der Ort der ersten öffentlichen Rede Buddhas nach seiner Erleuchtung in Sarnath.

Buddhistischer Tempel der deutschen Tara-GesellschaftHinter dem Maya Devi Tempel befindet sich die sogenannte Development Zone, die den größten Teil des Parks einnimmt. In der mehrere Kilometer langen Development Zone haben zahlreiche Länder, in denen Buddhismus praktiziert wird, Klöster und Tempel zu Ehren Buddhas errichtet. Auf diese Art und Weise wird der Buddhismus in all seinen Facetten dargestellt. Auch die deutsche Tara-Gesellschaft hat einen prachtvollen Tempel gebaut, den wir uns natürlich ansehen. Es ist schon dunkel als wir den Park verlassen.

Wir sind jetzt wahnsinnig hungrig und freuen uns auf ein letztes nepalesisches Dhal Bhat in einem sehr gemütlich aussehenden Restaurant. Leider müssen wir fast zwei Stunden auf unser Essen warten. Dazu ist es auch noch das schlechteste Dahl Baht, dass wir in Nepal bis jetzt gegessen haben, zum ersten Mal ist das Essen wirklich mies - schade.

Dafür sind unsere Tischnachbarn sehr nett, was den Abend rettet! Allerdings freue ich mich jetzt umso mehr auf das leckere indische Essen!