Malaysia: Mabul Island
von HEIKE & ANDREAS am 05. JANUAR 2012
Samstag, 19. November 2011
Von Delhi aus fliegen wir morgens nach Singapur und von dort geht es direkt weiter nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias.
Etwas umständlich dabei ist, dass wir die beiden Flüge getrennt gebucht haben und das Gepäck in Delhi nicht direkt bis nach Kuala Lumpur durchchecken können sondern nur bis zu unserer Zwischenstation Singapur.
Das wiederum bedeutet, dass wir nach Ankunft in Singapur in das Land einreisen müssen, zum Gepäckband flitzen, das Gepäck schnappen, hoch zum Check-In laufen und dort das Gepäck erneut von Singapur bis nach Kuala Lumpur einchecken. Anschließend reisen wir wieder aus Singapur aus.
Das alles dauert zum Glück nur 45 Minuten.
Um 21.20 Uhr landen wir nach einem anstrengenden Tag endlich in Kuala Lumpur, wo wir eines der Airport Hotels gebucht haben.
Im Zimmer duschen wir alle schnell und fallen gegen 23.00 Uhr ins Bett.
Sonntag, 20. November 2011
Nach einer kurzen Nacht stehen wir bereits um 04.30 Uhr wieder auf. Im Hotel bekommen wir ein ordentliches Frühstück und fahren anschließend wieder zum Flughafen. Der heutige Flug geht von Kuala Lumpur aus nach Tawau.
Tawau liegt im malayischen Bundesstaat Sabah auf der Insel Borneo. Da es sich um einen Inlandsflug handelt, müssen wir nur eine Stunde vor Abflug da sein – Glück gehabt!
Die Abholung am Flughafen in Tawau durch einen Fahrer von Scuba Junkie klappt ganz prima. Die eineinhalbstündige Fahrt von Tawau in den Fischerort Semporna führt uns überwiegend durch Palmölplantagen. Die Landschaft ist eintönig und die riesigen Ausmaße dieser Plantagen erschrecken uns, denn vom ursprünglichen Regenwald ist nichts mehr zu sehen.
Jetzt verstehen unsere Kinder auch, warum wir auf Produkte mit Palmöl versuchen zu verzichten und warum es bei uns kein KitKat mehr gibt.
Semporna ist der Hauptsitz von Scuba Junkie und der Ausgangsort für unseren Transfer auf die Insel Mabul, wo wir die nächsten zehn Tage leben werden. Mabul ist die nächstgelegene Insel für Tauchgänge an der Insel Sipadan, die immer wieder zu einem der besten Tauchgebiete weltweit gewählt wird.
Vor einigen Jahren wurden alle Ressorts auf Sipadan abgebaut und das Tauchen aus Umweltschutzgründen stark reglementiert. Maximal 120 Tauchgänge dürfen dort täglich durchgeführt werden. Wir haben das Glück sogar für zwei Tage eine Tauchgenehmigung bekommen zu haben.
Bei Scuba Junkie in Semporna wird zunächst der ganze Papierkram für Unterkunft und Tauchen erledigt, danach geht es zum Bootsanleger, wo ein Speedboot auf uns wartet, das uns auf die Insel Mabul bringt.
Die Überfahrt ist traumhaft. Wir sausen eine Stunde lang an kleinen Inseln vorbei über türkisblaues Wasser und kommen direkt an der Tauchbasis an, wo wir von der Crew sehr nett empfangen werden.
Wir beziehen zwei schöne Cottages und können im Anschluss gleich das Mittagessen testen.
Das Resort ist sehr unkompliziert, alle Mahlzeiten werden gemeinsam an langen Tischen und Bänken eingenommen. Es gibt ein einfaches Buffet und das Geschirr wird selbst abgeräumt, das Ganze hat den Charme einer Jugendherberge. Die meisten Gäste sind Mitte Zwanzig. Damit verändern wir als Familie dank unserer Kinder das Durchschnittsalter nicht allzu sehr.
Nachmittags machen wir bereits einen ersten Checkdive am Hausriff, bei dem wir einige Schildkröten und wunderschöne Korallen sehen.
Montag, 21. November 2011 bis Sonntag, 27. November 2011
Die nächsten sieben Tage sind bestimmt durch das Tauchen an den Inseln Mabul, Kapalai und natürlich Sipadan.
Sipadan zeichnet sich gegenüber allen anderen benachbarten Inseln dadurch aus, dass es nicht mehr auf der Festlandplatte liegt sondern die Spitze einer aus der Tiefsee emporragenden Felsnadel darstellt. So ist das Wasser rund um Sipadan herum bis zu 2.000 Meter tief und der Fischreichtum sowie die hohe Anzahl großer Fische machen es zum taucherischen Highlight.
An den beiden Tauchtagen, an denen wir eine Sipadan-Genehmigung bekommen haben, machen wir jeweils vier Tauchgänge, bei denen wir viele Weißspitzenriffhaie, einige graue Riffhaie, Barrakudaschwärme, Büffelkopfpapageienfische und haufenweise Schildkröten sehen.
Die Insel selbst ist ein kleines Paradies, mit Traumstrand und dichtem Regenwald. Allerdings darf sie aus Umweltschutzgründen nur in einem kleinen Abschnitt betreten werden, wo wir wir unsere Oberflächen- und Picknickpausen verbringen.
Bewacht wird Sipadan von einem kleinen malayischen Militärposten, der mit weniger als zehn Soldaten besetzt ist. Es gibt bestimmt schlechtere Stationierungsorte.
Im Gegensatz dazu ist die Insel Mabul dicht bevölkert. Auf Mabul leben zahlreiche Seenomaden, die von den nahegelegenen Philippinen kommen. Sie leben teilweise auf ihren kleinen Booten oder in sehr einfachen Unterkünften.
Da sich die Seenomaden und ihre Kinder illegal in Malaysia aufhalten kümmert sich die malayische Regierung nicht um diese Menschen. Um den Kindern eine Perspektive zu eröffnen, betreibt ein engagierter Resorteigentümer eine kleine Schule auf Mabul, die „School of Hope“, in der etwa 70 Kinder unterrichtet werden. Der einzige Lehrer der Schule kommt von den Philippinen und spricht Tagalog, die Sprache, die auch die Kinder sprechen und nicht Bhasa Malaysia. Die „School of Hope“ wird ausschließlich durch Spendengelder finanziert.
Leider wird die Schule von der Regierung nicht anerkannt und die Kinder können folglich auch keinen anerkannten Schulabschluss machen. Sie bekommen jedoch zumindest eine einfache Grundschulausbildung, die ihre Chancen auf bessere Lebensbedingungen erhöht.
Angesichts dieser Lebensbedingungen relativieren sich unsere Probleme in Deutschland ganz erheblich....
Unsere Tage auf Mabul vergehen wie im Flug.
Jeden Morgen stehen wir um 08.00 Uhr auf, wenn es nach Sipadan geht sogar um 05.30 Uhr! Danach Frühstücken wir und im Anschluss geht es zum ersten Tauchgang. Nach einer kurzen Oberflächenpause folgt dann direkt der zweite Tauchgang. Danach gibt es Mittagessen und am Nachmittag folgt der dritte Tauchgang des Tages.
Abends sitzen wir gemütlich in der Bar, schreiben unsere Logbücher und unterhalten uns bevor wir recht früh schlafen gehen.
Zwei mal erleben wir Livemusik direkt am Strand. Die Band kommt dafür extra vom Festland und Sie machen richtig gute Musik. Die Stimmung an diesen Abenden ist bombig und es ist einfach klasse unter Sternen am Strand zu tanzen!
Montag, 28. November 2011
Nach acht Tagen ist die wunderbare Zeit dann leider zu Ende. Da wir heute erst abends nach Kuala Lumpur fliegen, bleiben wir den ganzen Tag noch im Ressort und schnorcheln, lesen und relaxen.
Als es Zeit wird Abschied zu nehmen, begleiten uns unsere Tauchguides, Lucy & Chris, und die gute Seele der Tauchbasis, Melli, auf den Jetty und winken uns kräftig zum Abschied. In unseren neun Tagen auf Mabul sind wir zu einem Teil der Scuba-Junkie-Familie geworden und ein bisschen Wehmut schwingt beim Abschied mit - wir hatten hier eine tolle Zeit mit vielen schönen gemeinsamen Erlebnissen!
Mit dem Speedboot geht es dann zurück nach Semporna, von dort zum Flughafen in Tawau und von dort nach KL, wie Kuala Lumpur von den Malaien genannt wird, wo wir um 22.00 Uhr ankommen.