Unsere letzte Station in Myanmar: Vom Inle Lake zum Golden Rock
von ANDREAS am 11. AUGUST 2011
Donnerstag, 04. August 2011 bis Sonntag, 07. August 2011
Die nächsten zwei Tage verbringen wir auf dem Weg nach Kinpun, dem Ausgangsort, um zum Golden Rock zu kommen.
Um 09.30 Uhr fahren wir mit dem Taxiboot nach Nyaungshwe, von dort sollen Pick-Ups zur Straßenkreuzung bei Shwenyaung fahren, wo uns der Bus nach Bago auflesen soll, das etwa 3 Stunden von unserem Ziel Kinpun entfernt liegt. Der Fahrer des Sammel-Pick-Ups möchte von uns allerdings den doppelten Fahrpreis haben, für den wir uns auch ein eigenes Fahrzeug mieten können, und nicht warten müssen, also steigen wir wieder aus und fahren eine halbe Stunde Tuk-Tuk.
An der Shwenyaung-Junction angekommen, vermissen wir meinen schönen Schirm aus Kalaw, den wir vermutlich gerade in Nyaungshwe vergessen haben. Da wir Zeit haben, fahre ich mit dem Motorrad-Taxi nochmal zurück, er liegt noch da – Glück gehabt!
Danach folgen 14 Stunden Busfahrt für geschätzte 300km Strecke, wir kommen um 05.00 Uhr in Bago an und gehen ins „beste“ Hotel der Stadt, die Zimmer gleichen einem dunklen Loch. Dort schlafen wir bis zum Mittag, dann nehmen wir den Bus nach Kyaikto, wo wir das unschöne Erlebnis haben, das mich zu meinem Exkurs „Infrastruktur in Myanmar: Erlebnisse vom Bus- und Taxifahren“ veranlasst hat und kommen am Abend des 05. August endlich in Kinpun an. Das Golden Sunrise Hotel ist super und tröstet uns über die Strapazen und Erlebnisse der letzten zwei Tage hinweg, ein schönes Bier hilft dabei auch!
In der Regenzeit hängt der Golden Rock wenn man Glück hat im Nebel, ansonsten regnet es. Folglich will in dieser Zeit normalerweise kein Mensch dorthin, was wiederum zur Folge hat, dass die schlechte Infrastruktur vom Angebot her nochmals eingeschränkt wird.
Von Kinpun aus fährt man mit einem Truck, auf den so eine Art „Donnerbalken“ an Stelle von Sitzbänken geschraubt sind. Der Truck fährt erst dann los, wenn 40 zahlende Fahrgäste auf der Ladefläche sitzen, oder sich jemand zur Zahlung der fehlenden Personen bereit erklärt, was bedeutet, dass die genaue Abfahrtszeit unbekannt ist. Sicher ist nur, dass man in der Regenzeit den ersten Truck deshalb nicht verpassen sollte, weil nicht sicher ist, ob es am selben Tag einen zweiten gibt. Der Truck wartet ab 07.30 Uhr, wir schlagen um 08.30 Uhr auf und um 09.20 Uhr haben wir 40 Leute zusammen – es geht los.
Auf dem Truck sitzen neben uns noch drei weitere Europäer, Sarah aus England und Antonio aus Spanien sind ein witziges Pärchen sowie Marco aus Italien, wir haben unseren Spaß miteinander und vor allem die multilinguale Sarah quatscht munter mit Nico und Nina auf Spanisch und Englisch wohlgemerkt, Deutsch will sie dieses Jahr lernen. Gemeinsam fahren wir eine knappe halbe Stunde bis zur Truck-Endstation.
Von dort aus laufen wir rund eine Dreiviertelstunde zum Golden Rock, es geht steil bergauf und ist anstrengend, alternativ kann man sich für umgerechnet € 10,00 in einer Sänfte (ja, Ihr habt richtig gelesen!) hochtragen lassen, aber darauf verzichten wir. Dennoch begleiten uns die Sänftenträger mitsamt leerer Sänfte die ersten besonders steilen Stücke und beschreiben in bunten Farben, wie beschissen steil der Weg erst noch wird, in der Hoffnung auf ein paar schwächelnde Wanderer, da haben sie allerdings bei uns die Falschen erwischt, wir haben Rambo Singh überstanden, uns schreckt dieser Aufstieg nicht!
Wir haben dann Riesenglück, an diesem Morgen regnet es nicht und in besonders guten Augenblicken können wir den Golden Rock sogar durch den Nebel sehen!
Bei diesem heiligen Ort handelt es sich um einen Stein, der auf einer Klippe thront, wobei nur eine sehr kleine Fläche tatsächlich die Klippe berührt. Ein Burmese sagte mir, dass der Spalt zwischen Stein und Klippe schwankt, was bedeuten würde, dass der Stein quasi auf der Klippe „balanciert“. Dieses Naturschauspiel begründet die Verehrung dieses Platzes und der Golden Rock wird, wie andere heilige Orte auch, von zahlreichen Besuchern mit Blattgold beklebt.
Nach einer Stunde haben wir alles gesehen, was es heute zu sehen gibt, wir laufen zurück, warten auf den Truck, und fahren gemeinsam zurück nach Kinpun, wo wir gegen 14.30 Uhr ankommen. Wir essen noch zusammen zu Mittag, dann trennen sich unsere Wege und wir verbringen den Nachmittag im Hotel.
Am kommenden Morgen nehmen wir um 07.30 Uhr den normalen Pick-Up nach Kyaikto und von dort den Bus zurück nach Yangon. Wir haben einen „Bummel“-Bus erwischt, der an zahlreichen kleineren Orten anhält, so dass wir fast 5 Stunden bis Yangon brauchen. Vom Bus-Terminal gehts dann direkt zum Yangon International Airport. Uns fällt auf, dass die Flugzeuge etwa im 45min.-Takt fliegen, was die Verbindung von Myanmar zur Außenwelt ganz gut darstellt.
Wir freuen uns jetzt alle auf Bangkok!