Erfahrungen auf einer "Shooting-Range"
von ANDREAS am 06. SEPTEMBER 2011
Heute machen Nico und ich einen "Männertag". Unser erstes Ziel ist eine "besondere" Erfahrung, wir besuchen eine Shooting-Range. Shooting-Ranges werden in Phnom Penh überall ganz offiziell als Touristenattraktion angeboten, frei nach dem Motto, wollen Sie lieber zur Silberpagode oder zur Shooting-Range?
Heike und ich haben im Vorfeld durchaus kontrovers darüber diskutiert, ob wir Nico mit einem Militärgewehr schießen lassen sollen. Man schiesst damit natürlich auf Zielscheiben, aber alle dort zur Verfügung stehenden Waffen wurden nicht als Sportwaffen konzipiert und das ist auch die Schwierigkeit, die Heike damit hat.
Die Shooting-Range liegt in unserem Fall auf dem Gelände eines Truppenübungsplatzes. Wir fahren mit unserem Tuk Tuk an marschierenden kambodschanischen Soldaten vorbei, die auf dem Weg zum Schießplatz sind. Dennoch ist unsere Anwesenheit nichts besonderes, wir werden von einem freundlichen Herrn in Grün kurz begrüßt. Dann geht es direkt zur Sache, wir werden gefragt, welche Waffen wir schießen wollen und wie viele Magazine wir verschießen wollen, das geht uns fast ein bisschen zu schnell, zuerst mal müssen wir ja wissen, was es überhaupt gibt.
So haben Nico und ich die Wahl zwischen verschiedenen Gewehren amerikanischen und russischen Ursprungs wie AK47 (Kalaschnikow), M16 (Gewehr der Amerikaner im Vietnamkrieg) oder M4-Karabiner (der verkürzten Version des M16-Gewehres). Als Maschinenpistolen stehen Utzi unterschiedlicher Bauart zur Verfügung, Pistolen gibt es auch und an Maschinengewehren steht eine ganze Reihe mir unbekannter Modelle zur Auswahl. Aus Spaß frage ich, ob man auch mit einer Bazooka schießen kann, man kann, kostet pro Schuss US$ 350, wir verzichten dankend.
Wir verschiessen dann ein Magazin mit einem modernen amerikanischen M4-Karabiner, im Grunde die verkürzte Version des M16-Gewehres. Als ich Nico im Anschluss frage, wie er es gefunden hat kommt eine ambivalente Antwort: einerseits fand er es natürlich "cool", das hatte ich erwartet, andererseits fand er es aber auch "erschreckend, wie viel Macht man mit so einer Waffe spürt", diese Rückmeldung hatte ich erhofft! Die Frage, ob wir noch ein weiteres Magazin kaufen sollen kommt gar nicht mehr auf und ich denke, dass mit dieser Erfahrung ein Stück der Faszination für solche Waffen, so sie denn vorhanden war, verloren gegangen ist, denn eines muss man auch sagen - Ballern um des Ballerns willen ist langweilig!