Tibet aus Sicht von Nina
von NINA am 22. OKTOBER 2011
Insgesamt waren wir zwei Wochen in Tibet. Die erste Woche waren wir in Lhasa und haben uns Klöster und Tempel angeschaut.
Von Lhasa waren wir eigentlich sehr enttäuscht, es heißt in jedem Buch „Die goldenen Dächer von Lhasa“, dabei sieht Lhasa aus wie ein hässliche chinesische Stadt. Chengdu hat mir besser gefallen.
Die zweite Woche saßen wir in unserem Minibus und haben Tibet bereist, jeden Tag zwischen vier und acht Stunden Autofahren und zwischendurch muffige Klöster anschauen. Manchmal bis zu vier Stück an einem Tag. Die Klöster und Tempel waren nicht wie in Thailand und Myanmar, luftig und sauber, sondern sehr düster, trotz der vielen Butterlampen, die in jeder Ecke standen. Die Tibeter zünden auch Unmengen von so genanntem „Weihrauch“ an, der aber bis zum Himmel stinkt. Sie finden er duftet lecker.
Allerdings ist Tibet nicht nur stinkig. Wenn man aus den Tempeln herausgeht empfängt einen klare, kühle Luft. Auch das Wasser ist sehr besonders, es ist fast in jedem Fluss türkisblau, in manchen Seen war dieses Türkis so intensiv, dass man denken konnte das Wasser sei gefärbt!
Das Tier welches in Tibet am meisten vorkommt, das Yak, ist auch besonders. Mit dem dicken, langen Fell, dem merkwürdigen Schweif und dem manchmal, leicht dümmlichen Blick sieht es einfach nur zum Knuddeln aus. Es kommt eigentlich nur im Himalaya und in Höhen über 3.500 m vor.
Mit unserem Guide und Fahrer hatten wir auch sehr viel Glück. In den ersten drei Tagen in Lhasa hatten wir einen Guide namens Sonam. Er verstand zwar englische Wörter, aber Englisch sprechen konnte er nicht. Nach drei Tagen haben wir dann einen Guide namens Taschi bekommen. Er sprach super Englisch und war auch sehr sympathisch. Unser Fahrer Tenzin, sprach zwar kein Englisch, lachte aber die ganze Zeit durch.
Das Essen und die Unterkünfte waren in Tibet aber nicht so gut. In Lahsa ging es noch. Dort hatten wir ein schönes Hotel und westliches Essen. In der Woche, in der wir Tibet bereist haben, waren wir eigentlich nur in sehr kleinen und muffigen Hotels. Manchmal kam es auch schlimmer, in mehreren Unterkünften hatten wir noch nicht mal eine eigene Toilette und die Toiletten fürs ganze Guesthouse waren zwei Meter tiefe Schlitze in der Erde, in denen nochmals zwei Meter tief Fäkalien lagen.
Das Essen bestand eigentlich nur aus Nudelsuppe am Morgen, Nudelsuppe am Mittag und gebratenem Reis am Abend. Manchmal kam es schlimmer, da gab es morgens nur ekelhaften Reispudding. Allerdings war das Essen an manchen Orten auch lecker und irgend etwas Westliches lies sich immer auftreiben.
Tibet war ganz schön, aber auch anstrengend. Man muss dieses Land einmal gesehen haben, zum jährlichen Urlaub ist es allerdings nicht geeignet, vor allem nicht mit Kindern!